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Wozu Flugmeteorologie?

 

Wer fliegt, bewegt sich quer durch die Luft.

Südwestlage

Luft hat zwar bekanntlich keine Balken, aber andere Hindernisse bereitet sie den Fliegern schon. Wolken, Regen, Schneefall, Nebel, Sturm. Mit anderen Worten: Wer fliegt, muß wissen, welches Wetter ihn auf seinem Flug erwartet. Wie sonst in fast keiner anderen Disziplin ist deshalb der Pilot vom Wettergeschehen abhängig. Bei Nebel, Schneefall oder Dauerregen aus niederen Wolken gehen auch die Vögel zu Fuß.

Sichtweite und Wolkenhöhe sind daher bestimmende Wetterelemente für alle Piloten, die auf Sicht fliegen. Während ein Wanderer in dichtem Regen immer noch vorsichtig auf seinem Weg weitergehen kann, geht dem Sichtflieger in einem kräftigen Regenschauer die Sicht verloren und damit die Referenz zur Beurteilung seiner Lage im Raum oder er spült ihn als Segelflieger buchstäblich vom Himmel. Ein Jogger ist andererseits vielleicht als willkommene Abkühlung froh über den Regenguß und läuft munter weiter.

Ein Pilot kann mit seinem Flugzeug in der Luft aber nicht einfach mal anhalten und abwarten, bis das Wetter wieder besser wird. Vielmehr muß er schon vor seinem Flug wissen, wie sich das Wetter auf seiner Strecke entwickeln wird. Jeder weiß, wie schnell sich das Wetter ändern und schon auf engem Raum völlig unterschiedlich sein kann. Wer als Segelflugpilot, als Drachen- oder auch als Gleitschirmflieger sich wie ein Adler im motorlosen Flug fortbewegen will, muß sich deshalb das Wissen über das Auf und Ab in der Atmosphäre zu eigen machen. Die eingehende Kenntnis meteorologische Zusammenhänge ist somit für alle Piloten von elementarer Bedeutung, schließlich ist die Atmosphäre für das Flugzeug das, was für den Fisch das Wasser ist: ohne sie geht es nicht.

Nicht zuletzt ist das Wetter schon vor Flugbeginn von ausschlaggebender Wichtigkeit. Die aktuell herrschende Windrichtung bestimmt die auf dem Flugplatz in Betrieb befindliche Start- bzw. Landebahn. Daneben gilt es die verschiedenen meteorologischen Einflüsse in der Rollphase auf der Start- bzw. Landebahn zu berücksichtigen. Beim Rollen auf der Start- und Landebahn sind die uns aus dem Straßenverkehr bekannten Probleme wie Schnee, Eis, Aquaplaning und die Sichtweite zu beachten. Zuverlässige Wettervorhersagen sind für die Entscheidung, ob ein geplanter Flug so auch durchgeführt werden kann, daher essentiell. Schon die Vorhersage der Sichtweite auf der Landebahn ist von großer Bedeutung und ist in der Sichtfliegerei nach wie vor das überwiegend entscheidende Element für Start und Landung. Ein besonderes Problem stellt unter Umständen der bodennahe Querwind bei Start und Landung dar, der dem Piloten das exakte Aufsetzen des Flugzeugs auf der Landebahn kräftig erschweren kann. Jeder hat wohl schon Bilder von solche Landungen gesehen.

Für die Flugdauer ist die Geschwindigkeit entscheidend, mit der sich das Flugzeug relativ zum Boden bewegt. Während die Geschwindigkeit gegenüber der Luft vom Flugzeug selbst abhängt, hängt die Geschwindigkeit gegenüber dem Boden zusätzlich vom Wind auf der Flugstrecke ab. Bei Gegenwind verlängert sich die Flugdauer, bei Rückenwind verkürzt sie sich. So kann es auf den Langstreckenflügen der Airliner vernünftig sein, statt des kürzesten Wegs, dem Großkreis, einen Umweg zu fliegen, wenn der Wind auf dem alternativen Flugweg die Flugdauer verkürzt. Ist der Wind in niedrigeren Höhen aber für den Flug ausnahmsweise einmal günstiger, kann der Flug auch in einer sonst eher ungünstigeren geringeren Höhe erfolgen. Turbulenzen, die einen Flug wie das Autofahren auf einem holprigen Weg erscheinen lassen ("Luftlöcher"), sind ein weiteres Problem. Solche Turbulenzen werden durch den raschen Wechsel auf- und absteigender vertikaler wie auch horizontaler Winde verursacht. Meist treten sie bei Gewitter auf, aber auch schon bei kleineren Haufenwolken sind sie deutlich spürbar. Problematisch ist insbesondere Turbulenz in sonst wolkenfreier Luft, da Piloten darauf, im Gegensatz zur Wolkenturbulenz, normalerweise nicht vorbereitet sind. Schon um in weitgehend ruhiger Luft oberhalb von Wolken und Wetter unterwegs zu sein und wegen des geringeren Luftwiderstandes wird deshalb regelmäßig in möglichst großer Höhe geflogen. Um alle diese Aspekte in der Flugplanung beachten zu können, braucht es natürlich zutreffende Vorhersagen von Windrichtung und -geschwindigkeit in allen Höhen.

Die Wissenschaft über alle diese Vorgänge in der Atmosphäre ist die Meteorologie.

Die Bezeichnung "Meteorologie" als Lehre von den physikalischen Erscheinungen und Vorgängen in der Lufthülle der Erde geht auf den griechischen Philosophen Aristoteles (384 - 322 v.Ch.) zurück. Im alten Griechenland galt als philosophischer Grundsatz, daß nicht der Zufall, sondern Gesetzmäßigkeiten es sind, welche die Natur beherrschen und nach denen auch die Vorgänge in der Atmosphäre ablaufen. Das Wetter haben die Völker der Erde aus naheliegenden Gründen zu allen Zeiten beobachtet, war doch der Ernteerfolg davon abhängig.
Meteorologie ist - mit anderen Worten - Wetterkunde. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit dem aktuellen Wetter und seiner Vorhersage sowie der kurzfristigen Witterung.
Wesentliche Begriffe der Wetterkunde:

  • "Wetter" beschreibt den spürbaren, kurzfristigen Augenblickszustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort der Erdoberfläche, der z.B. als Sonnenschein, Bewölkung, Regen, Wind, Hitze und Kälte in Erscheinung treten kann.
  • "Witterung" beschreibt die Abfolge des Wetters an einem Ort oder in einer Region über mehrere Tage, z.B. winterliche oder sommerliche Witterung.
  • "Klima" beschreibt die statistischen Eigenschaften des Wetters, die den mittleren Zustand der Atmosphäre an irgendeiner Stelle der Erdoberfläche kennzeichnen , z.B. die mittlere Temperatur an einem bestimmten Ort, über einen längeren Zeitraum.

Meteorologie ist also die Lehre von den physikalischen und chemischen Vorgängen in der Atmosphäre sowie ihren Wechselwirkungen mit den anderen Komponenten des Klimasystems und dem Weltraum.

Wolkenatlas

Flugwetterkunde

Die Grundlagen für das meteorologische Wissen eines angehenden Piloten werden im Unterrichtsfach "Meteorologie" gelegt.

Eben dabei soll diese Site helfen.

Dargestellt wird also nicht das gesamte meteorologische Wissen, sondern die Teile, die in der Sichtfliegerei von Bedeutung sind, also die "Flugwetterkunde". Beleuchtet wird dabei auch der eine oder andere Aspekt, der nicht unmittelbar zum prüfungsrelevanten Stoff der eigentlichen "Flugwetterkunde" gehört, jedoch kann dadurch der Einblick in die Grundlagen erweitert und vertieft werden. Außerdem hilft manchmal auch ein Blick über den Tellerrand, um die Zusammenhänge besser zu erkennen. Erst dadurch kann oftmals das einzelne Wettergeschehen richtig erkannt und eingeordnet und somit auch zutreffend beurteilt werden. Ein guter Pilot wird ohnehin sein erworbenes Unterrichtswissen nur als Grundlage betrachten, das er durch die eigenen Wetterbeobachtungen stetig erweitern wird, um so seine Flüge vorausschauend besser planen zu können. Das beginnt bereits bei der Entscheidung, ob der Flug überhaupt angetreten werden soll oder nicht. Diese Entscheidung legt allein beim verantwortlichen Piloten. Auch der Flugschüler will letztlich einmal ein Luftfahrzeug eigenverantwortlich führen und dazu gehört vor allem auch die Entscheidung, ob man bei zweifelhaften Wetterlagen das Flugzeug überhaupt aus der Halle holt und dann auch in den Flieger steigt.

Noch wichtiger als zu wissen, bei welchem Wetter geflogen werden kann, ist es zu wissen, bei welchem Wetter besser nicht geflogen wird!

Diese Webseite will nun dieses Wissen anschaulich darstellen, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Sie ersetzt deshalb nicht die Durcharbeitung des Stoffs anhand eines einschlägigen Lehrbuchs. Ohne Lehrbuch und fachkundigen Unterricht im Rahmen der theoretischen Flugausbildung wird sonst nur schwerlich das erforderliche Wissen und die Prüfungsreife zu erreichen sein.

 

Inhaltsübersicht

Blauer Planet

Planet Erde
Erde, Sonne, Strahlungshaushalt, Energietransfer, Strahlung, Leitung, Konvektion, Advektion

Die Atmosphäre
Aufbau, Zusammensetzung, Wärmehaushalt, Temperatur, Luftdruck, Standardatmosphäre, Luftmassen, Drucksysteme, Fronten

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Konvektion, Corioliskraft, Windscherung, Lokale Windsysteme

Wolken
Wasserhaushalt, Wolkenbildung, Niederschlag, Stabilität, Labilität, Wolkengattungen

Risiko Wetter
Turbulenz, Vereisung, Gewitter, Sichtprobleme

Wetterberatung
Wetterkarten, Stationskreis, Flugwetterberatung, METAR, TAF, GAFOR

 

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